« 1 von 5 »

Der Fühler zum Dorf

3053 Münchenbuchsee / Neubau Mehrzweckgebäude

Projektdaten

Bauherrschaft:Einwohnergemeinde Münchenbuchsee
Volumen SIA 116:9’300 m3
Geschossfläche SIA 416:1’900 m2
Gebäudekosten:3’000’000 SFr
Fertigstellung:2001

Konzeption

Projektumfang
Die bestehende Turnhalle mit angebautem Garderobentrakt wurde saniert und den heutigen Erfordernissen bezüglich Sicherheit, Anzahl und Ausstattung der Garderoben und der Trennung der Schmutz- und Sauberbereiche angepasst. Mit der neuen Aula und den zugehörigen Nebenräumen entstand aus der Turnhalle ein Mehrzweckgebäude für die Schule, die Musikschule, die Musik- und Sportvereine sowie für den Verein Mittagstisch. Mit der Verlegung des Parkplatzes hinter die Turnhalle und den gestalterischen Massnahmen am Strassenrand wurden die Aufenthaltsbereiche vom Verkehr getrennt und damit sowohl die Sicherheit als auch die Aussenraumqualität erhöht. Vor dem Eingang zum bestehenden Schulhaus wurde eine Pausenhalle kombiniert mit einem Fahrradunterstand erstellt.

Der Fühler zum Dorf
Die Turnhalle wird zum Dorf (zur Hauptstrasse) erweitert. Die Turnhalle ‘streckt einen Fühler aus’. Die Aula hat ein Schaufenster zur Strasse und die Strassenfassade wird in der Nacht beleuchtet. Mit diesen Massnahmen wird auf die Wichtigkeit des Ortes im sozialen Leben des Dorfes hingewiesen. Mit den eingeschossigen Neubauteilen wird das Dorfzentrum bescheiden verdichtet. Die den Ort prägende Weite bleibt erhalten. Das denkmalgeschützte Paul-Klee-Schulhaus wird in seiner Wirkung nicht beeinträchtigt. Die Turnhalle und die Aula bilden die beiden Enden einer Balance. Die Nebenräume liegen im Zwischentrakt. Die ganze Länge des Zwischentrakts ist als Zugangsbereich verglast. Wo das Aussen aufhört und das Innen anfängt wird verwischt und ändert sich zwischen Tag und Nacht. Der Zugangsbereich reagiert in seiner Grosszügigkeit auf den Aussenraum.

Aussenraum
Der Aussenraum ist gefasst, geschützt und verkehrsfrei. Tagsüber ist der Aussenraum Pausenplatz, im Abendbetrieb dient er als Vorplatz für das Mehrzweckgebäude und bei Festen als Dorfplatz.

Farben
Die bestehende Turnhalle ist in den Originalfarben aus den frühen Fünfzigerjahren neu gestrichen. Die Neubauteile sind aussen rot gestrichen. Blau ist der Himmel, gelb ist die Sonne, rot ist das Haus. Rot ist eine Kinderfarbe, eine Signalfarbe, eine traditionelle Holzschutzfarbe und ein Farbakzent in einer grauen Welt. Holz und Stahl im Innenraum sind unbehandelt und damit für die Kinder als Materialien begreifbar.

Konstruktion

Holzrahmenbau auf Bodenplatte oder Untergeschoss. Statische Elemente in BSH oder Kerto unbehandelt. Fassaden: Horizontalschalung Tanne gestrichen, hinterlüftet. Verglasungen/Fenster/Türen aussen: Stahlprofile gestrichen.
Dächer: unterlüftet und begrünt.
Spenglerarbeiten in Kupfertitanzink.
Verkleidungen Innen: Sperrholz Fichte gestrichen, OSB roh.
Stahlteile im Innenraum: roh.
Bodenbeläge Gussasphalt.
Raumakustische Anforderungen Aula: Blechmusik bis Gedichtrezital. Zur Regulierung der Raumakustik wurde ein Teil der OSB-Platten gelocht und vor einer Dämmplatte montiert.